«Genesung braucht Zeit. Und gezielte Nachsorge.»

Jedes Jahr erkranken in der Schweiz etwa 6300 Frauen und 50 Männer an Brustkrebs. Nicht nur die Behandlung von Brustkrebs verändert das Leben der Betroffenen und Angehörigen. Auch der Weg zurück in den Alltag bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Herausforderungen, die Kraft und Geduld erfordern – und konkrete Unterstützung.

Jede Frau hat eigene Bedürfnisse, Sorgen und Ängste. Diese Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen und Lösungsvorschläge anzubieten, ist ein wichtiger Teil der Genesung – sei es medizinisch, rekonstruktiv oder psychologisch. Patientinnen der Lindenhofgruppe werden durch die gesamte Therapie und Nachsorge von den gleichen Ärztinnen und Ärzten begleitet. Dank des umfangreichen Netzwerks und der kurzen Wege können die erfahrenen Spezialistinnen und Spezialisten des Brustzentrums unkompliziert eine Kollegin oder einen Kollegen einbinden. So entsteht eine persönliche, umfassende und ganzheitliche Betreuung. Vom ersten Tag an und bis weit über die Genesung hinaus.

Die Partnerinnen oder Partner leiden oft sehr. Sie haben grosse Hemmungen, das auszusprechen und sich Hilfe zu holen. Daher ist es wichtig, dass sie sich melden können, wenn die Situation sie überfordert. Der Partner oder die Partnerin kann von einem externen Gesprächspartner profitieren. Einer Person, bei der sie ungeschönt alle Sorgen und Bedenken äussern können. Eine Person, die das ganze Konstrukt stützt, wie eine Hausärztin oder ein Hausarzt zum Beispiel. Eine sensible Phase ist oft der Therapieabschluss. Das berühmte Loch, in das man fällt, wenn der erste Kampf gekämpft ist und Ruhe einkehrt. Die Partnerinnen und Partner haben häufig gestützt, kompensiert, ausgehalten – und sich selbst vergessen. Daher ist es wichtig, bereits am Anfang darauf hinzuweisen, dass sie Hilfe in Anspruch nehmen können und sollen.

Eine Brustkrebserkrankung markiert einen tiefen Einschnitt in das tägliche Leben jeder Patientin. Der Weg zurück in eine alte oder auch neue Normalität ist lang und führt oft über zahlreiche Hürden. Der Körper ist operiert, hat vielleicht eine Chemotherapie erhalten, vielleicht eine Hormontherapie – die Seele aber ist noch bei der Diagnose. Das Brustzentrum Bern steht Patientinnen auf vielfältige Weise zur Seite. Nebst einer fachlichen Expertise auf höchstem Level unterstützt es die Patientinnen auch dabei, das Ungesagte zur Sprache zu bringen. Um ihre eigene Kompetenz als selbstbestimmter und bewusster Mensch zu fördern. Damit die Patientinnen wieder Kraft schöpfen und zu ihrer Normalität finden können. Sei es eine alte oder auch eine neue.

Das ist sehr unterschiedlich. Bei einigen Patientinnen dauert es Jahre. Körperarbeit, Sport und Bewegung helfen hier sehr: Sie machen sichtbar, was der eigene kostbare Körper kann – und nicht nur, wo er Narben trägt und schmerzt. Manchmal benötigen die Frauen mentale Unterstützung, psychoonkologische Betreuung oder ein Coaching.

Es ist wichtig, dass die Patientinnen sich trauen, auch scheinbar kleine Fragen zu klären. Hat man ein Symptom oder irgendetwas ertastet, sollten Patientinnen dies ansprechen. Oft reicht ein kurzes Gespräch oder eine Ultraschalluntersuchung, um diese Unsicherheit aus der Welt zu schaffen. Ohne tagelang darüber grübeln zu müssen. Meist ist es hilfreich, sich vor dem Nachsorgetermin alle Fragen aufzuschreiben. Nachsorge ist Heilungszeit. Während der Behandlungszeit folgt oft ein Schritt dem nächsten: Abklärungen, medikamentöse Therapien, Strahlentherapie, Operationen – es bleibt kaum Zeit, zur Ruhe zu kommen. Man befindet sich im Überlebensmodus. In der Zeit der Nachsorge sollte das anders sein. Diese Zeit steht den Patientinnen zu. Zum Beispiel, um sich mit den neuen Lebensumständen anzufreunden und zu Kräften zu kommen. Vielen Frauen fällt es jedoch schwer, dies zuzulassen. Sie spüren nach Abschluss der akuten Behandlung den gesellschaftlichen und familiären Druck, schnell wieder belastbar zu sein – und stellen ihre eigenen Bedürfnisse hinten an. Hier ist die Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld entscheidend.

Für einige Patientinnen ist es das Wichtigste, dass der Krebs gebannt ist. Andere Patientinnen haben einen sehr hohen ästhetischen Anspruch. Heute gibt es sehr gute Möglichkeiten, die Brust entweder zu erhalten oder wiederherzustellen.

Die Zertifizierung gewährleistet, dass die Nachsorge strukturiert und gemäss den Leitlinien erfolgt. In jedem Operationsbericht ist zum Beispiel das Nachsorgeschema abgebildet. Der Bericht geht nicht nur an die betreuenden Ärztinnen und Ärzte, sondern auch an die Patientin. So kann sie sich orientieren und weiss, in welchen Abständen eine klinische Untersuchung oder Bildgebung erfolgen sollte. Das gibt ihr Halt in dieser Situation der Unsicherheit, in der das Vertrauen in den eigenen Körper erschüttert ist.

Sie können sich unter https://www.swisscancerscreening.ch/ für ein Brustkrebs-Screening registrieren. 

Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre «donna». Das Programm der Krebsliga Ostschweiz organisiert im Auftrag der Kantone St. Gallen, Graubünden und Bern ein qualitätskontrolliertes Mammografie-Screening. 
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